Eine bis auf den letzten Platz besetzte Karmeliterkirche in Weißenburg. Ein faszinierender Baum-Philosoph. Ein begeistertes Publikum.

Der Vortrag von Dr. Erwin Thoma zu wir eingeladen hatte, hinterließ bei den über 440 Besuchern einen tiefen Eindruck. Mucksmäuschenstill war es im Raum, als der Förster von seinem Leben erzählte. Wie ihn sein Großvater das alte Wissen um Holz und Bäume lehrte. „Wer einmal einen Baum in sich hineinwurzeln lässt,“ so Thoma, „bei dem wird sich viel verändern.“ Die Einzigartigkeit der Bäume – für ihn „ein Wunder“. Bestehen doch die Bäume zu 99 % nur aus Luft und Wasser. Im Bauplan der Luftwesen zeigt die Natur ihre „unglaubliche Intelligenz“, so Thoma, die auch darin sichtbar wird, dass der menschliche Körper die gleichen Bauteile wie ein Baum nutzt – nur anders zusammengesetzt. Die Bäume lehren uns auf die Weisheit der Natur zu hören, die entgegen unserer Wegwerfgesellschaft enkelkindertauglich ist.
Im Wald gibt es keinen Mangel und keine Angst. Die Natur ist ein Ort der Fülle. Und wo Überfluss herrscht gibt es keine Kriege um Rohstoffe.
Seine Mission: „Unsere Aufgabe muss es sein, die Natur und das moderne Leben zusammenzuführen und dabei auf die Schöpfung vertrauen“. Im Wald können wir das Geheimnis des Lebens finden, weil diese Ort darauf ausgerichtet ist „das Leben zu fördern“.
In dieser tiefen Ehrfurcht vor den Bäumen entwickelte Erwin Thoma seine Liebe zu Holz, erfand sein Holz100Haus, das ihn weltweit berühmt machte. Ein ganzes Haus nur aus Mondphasenholz mit der Besonderheit, dass keine Leime und Gifte verwendet werden. Häuser, in denen Wohngifte ebenso unbekannt sind wie Schimmel. Zusammengehalten werden die einzelnen Bauteile von Holznägeln. Bei allen technischen Versuchen in Bezug auf Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz… lieferte Holz hervorragende Ergebnisse, „die wir uns nicht hätten träumen lassen“ bekennt Thoma. „Das Gesicht des Holzes schwingt tief in uns hinein“, zitiert er aus seinem Buch „es gibt Mut zum Leben, trägt uns und gibt uns Freiheit und das Urvertrauen.“
Noch sehen wir die Schätze die wir haben noch viel zu wenig, so sein Urteil. Doch er gibt sich optimistisch,“dass wir den eigenen Reichtum den wir haben, entdecken werden.“ Oder wie es der stellvertretende Landrat Robert Westphal in seinem Grußwort formulierte: „Zwischenzeitlich sind viele hellhörig geworden, die den nachwachsenden Rohstoff Holz immer mehr ins Bewusstsein rücken.“ Klaus und Helmut Stöhr dankten Dr. Erwin Thoma für die fruchtbare langjährige Partnerschaft, “die mehr ist als eine reine Geschäftsbeziehung.“ Durch ihn fanden wir den Weg zu „Ökologisch Bauen und Bohnen“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert